Meine ersten ernsthaften Gedanken zum Thema Wechsel...

Meine Freundin und ich verbrachten ein Mädelswochenende in einem ruhigen Ort in einem Wellneshotel vor nicht sooo langer Zeit. Quatschen, sich austauschen, auch mal jammern, ein oder 2 Gläschen Wein, lachen, weinen, Spaß haben, intime Details ausstauschen,...einfach SEIN ... ein Mädelswochenende wie Frau sich das vorstellt. Wäre da nicht diese eine unbedarfte Frage meiner Freundin gewesen... eine Frage, die mich voll in das Thema Wechsel katapultiert hat. Eine simple Frage, einer 47 jährigen Frau an eine andere 47jährige Frau die vorgibt sich mit Frauenthemen auszukennen. 

Jaaa, und ich kenne mich aus mit Frauenthemen. Mit Zyklusbeschwerden, mit Kinderwunsch, mit Hormonen, mit Pupertät, mit Sexualität, mit Libido, mit Scheidenpilz, mit Zyklusblut in den verschiedenstens Farben, mit, mit, mit.... ja mit allem möglichen. Mein tägliches Geschäft. Aber diese Frage ergab in meinem Kopf nur ein großes Fragezeichen. Und die Antwort war: Ehhhh, ich habe echt keine Ahnung.

Es spielt keine Rolle, welche Frage das war. Aber es spielt eine große Rolle, welches Gefühl in mir ausgelöst wurde, und welche Gedanken mich fortan nicht mehr losliesen. "F***, ich bin auch 47. Könnte es unter Umständen, vielleicht, eventuell sein, das diese neue Lebenswelle (ich nenne die Phase des Wechsels lieber neue Lebenswelle) irgendwann auch mich erreicht?? Ich und Hitzewallungen??? Niemals. Ich und eine alte Frau werden? Nö, nicht mit mir. Da mach ich nicht mit. ( In dem Moment merkte ich, wie ich selber diese Phase auf Hitzewallungen und "alt" werden, reduzierte.)

Kein schönes Gefühl, wenn du merkst, da überrollt dich unweigerlich irgendwann, irgendetwas. Und du hast Null Tau davon was dich erwartet. Klar, ich habe immer wieder Frauen mit typischen Wechseljahr Beschwerden. Und ja, es gibt super gute Sachen, die wirklich super helfen. Aber mein Wissen kratzt nur an der Oberfläche.

Da stand ich nun, wie vom Bus überfahren.

So ein wichtiges Thema. So ein großes Thema. So eine einschneidente Lebensphase,  das ALLE Frauen irgendwann erwartet. Und ist da alles schlecht und wir werden nur alt? Keiner spricht davon. Warum eigentlich nicht? Heee? Da stimmt doch gewaltig was nicht.

Das änderte alles in meinem Kopf. Ich dachte, wenn ICH, als Frauentherapeutin, die ständig in der "Frauengesundheits-Bubble" ist,  NIX (oder sehr wenig) mitbekommt über dieses unfassbar riiiiießiges Tabuthema in der Gesellschaft, wie soll es Frauen gehen, die gar nichts damit am Hut haben?

Der 8 Zylinder Motor meines Wissensdurstes war angesprungen. Aber sowas von.

Und meine Reise begann...

PS: während ich das schreibe frage ich mich gerade, warum ich mir diese Arbeit antue und diesen Blog schreibe. Aber es fühlt sich für mich irgendwie wie ein kleines Tagebuch an.